Meisterbögen: Die Streich-Instrumente
Ein guter Bogen ist federleicht und perfekt ausbalanciert. Er reagiert schnell und subtil auf die feinste Regung, macht das Spielen mühelos und erzeugt einen großen Ton. Sie spüren seine Klasse von den Fingerspitzen über Arm und Wirbelsäule im gesamten Körper.
Der Bogen wird beim Spiel durch mechanische Kopplung zu einem Teil des gesamten tonerzeugenden Systems und ist damit genau so wichtig wie das Violoncello, die Violine oder Viola. Der Bogenmacher ist ein hochspezialisierter Handwerker, dessen Instrumente ebenso imstande sind zu faszinieren wie der eigentliche Klangkörper. Ein Bogen, der dem Instrument nicht ebenbürtig ist: eine Graus für ambitionierte Instrumentalisten.
Auch der Bogenbau hat seine Koryphäen. Der Pariser Uhrmacher François Tourte (1747-1853) wird häufig der Stradivarius des Bogenbaus genannt. Christian Wilhelm Knopf (1767-1837) aus Markneukirchen verbesserte die Mechanik entscheidend und begründete eine Bogenbauer-Dynastie, ebenso wie der französische Meister François-Xavier Bazin (1824–1865). Der Londoner Feinmechaniker John Dodd (1752-1839) war ein Könner der Materialauswahl und vermochte Bögen von enormer Leichtigkeit und Stabilität zu bauen. Sein Geheimnis nahm er mit ins Grab. Sie und noch viele andere haben das wahrscheinlich am meisten unterschätzte Instrument der Musikgeschichte zur vollen Blüte gebracht.
Möchten Sie einen alten Meisterbogen erwerben? Sie können damit übrigens durchaus auf Ihrem Cello neueren Datums musizieren – möglicherweise eine spannende Melange. Aber auch Bögen zeitgenössischer Macher überzeugen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit mir in meinem Atelier und testen Sie nach Herzenslust in einer inspirierenden Umgebung.